Wangens Tore und Türme
Die Stadttürme von Wangen sind eindrucksvolle Zeugnisse der mittelalterlichen Stadtbefestigung und spiegeln die Geeschichte, das Selbstbewusstsein und die Wehrhaftigkeit der Stadt wider. Sie gehören heute zu den bekanntesten Wahrzeichen Wangens.
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Frauentor (Ravensburger Tor) | Martinstor (Lindauertor) |
Das Martinstor, auch Lindauer Tor genannt, wurde 1347 erstmals erwähnt und erhielt seine heutige Form im Jahr 1608. Es ist ein fünfstöckiges Tor, das aus Backsteinen erbaut wurde und sich am Ende der Paradiesstraße befindet. Im Inneren des Tores sind Reste gotischer Bemalungen erhalten.
Das fünfgeschossige, massiv gemauerte Frauentor, auch Ravensburger Tor genannt, bildet das nördliche Ende der Herrenstraße in der Wangener Altstadt. Im Kern im vierzehnten Jahrhundert errichtet, erhielt es seine heutige Form mit einer Aufstockung im Jahr 1608. 1589 wurde der Turm von Ulrich Wagener, 1611 von Johann Andreas Rauch bemalt. Die heutige Bemalung stammt von Toni Schönecker aus dem Jahre 1950. Über der rundbogigen, kreuzgratgewölbten Tordurchfahrt befinden sich stadtwärts Wappenreliefs, die Bemalung der durch Gesimse unterteilten Obergeschosse zeigt in der Mitte die Gottesmutter Maria mit dem Jesuskind, links Kaiser Friedrich II., rechts Kaiser Ferdinand I., der die Stadt 1563 besuchte. Das vierte und fünfte Obergeschoss weist treppenturmartig gebaute Ecken auf, dazwischen stadtseitig eine Uhr und eine Sonnenuhr in Rundbogenblenden. Das Dach besteht aus einer welschen Hauben, die Ecken haben eigene Hauben und schmiedeeiserne Wasserspeier.
Das Pfaffentor, auch Ratloch genannt, ist ein historisches Stadttor in Wangen im Allgäu, das sich direkt neben dem Rathaus befindet. Es wurde im 14. Jahrhundert erbaut und ist eines der wenigen noch erhaltenen Stadttore der Stadt.
Im Rahmen der Stadtwerweiterung erhielt die Wangener Unterstadt mit dem Pulverturm im Norden und dem Isnyer- oder Georgentor (beide zwischenzeitlich untergegangen) im Süden Eckbefestigungen, von denen aus die Ummauerung an die staufische Stadtbefestigung angeschlossen wurde. Der Grundriss der Unterstadt nähert sich somit einem langgezogenen Rechteck von 340 m Nord-Süd- und ca. 120 m West-Ost-Ausdehnung an.
Die stattliche gut überlieferte Eselmühle hat exemplarischen, dokumentarischen und städtebaulichen Wert als eine der ältesten Gewerbeeinrichtungen der Stadt sowie als ein für Wangen bemerkenswertes Sondergebäude in herausragender Position, welches nicht nur den Eselberg, sondern auch den Stadtausgang nach Nordosten in entscheidender Weise prägt. Obwohl das einstige Leutkircher Tor 1840–1842 abgegangen ist, ist durch die unmittelbar an der Stadtmauer angebaute Eselmühle die einstige Torsituation mit der verengten Straßenführung bis heute ablesbar. Bemerkenswert ist zudem, dass sie nicht – wie allgemein üblich – in Solitärlage außerhalb, sondern innerhalb der Stadtmauern errichtet wurde.
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Rathaustumrm (volksmund: Ratsloch) | Pulverturm |
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Eselsmühle (ehemals Leutkircher Tor) |