Die Kelten besiedeln Rottenburg
Schon in vorrömischer Zeit existierte bei Rottenburg eine große keltische Siedlung, vermutlich ein Oppidum, also eine befestigte Stadtanlage. Diese Siedlung lag im Bereich des heutigen Stadtteils Seebronn und im weiten Umland.
Der römische Name für die spätere Stadt lautete Sumelocenna, wobei der Name vermutlich keltischen Ursprungs ist.
Das Gelände war durchzogen von Grabhügeln, den sogenannten Tumuli aus der Hallstattzeit (ca. 800-450 v. Chr.) und Erdwerken, Wallanlagen und Siedlungsspuren aus der Latènezeit (ca. 450-50 v. Chr.)
Besonders bedeutend ist das keltische Gräberfeld bei Rottenburg - Siebenlinden, das reich ausgestattete Gräber aufwies. Es gab dort auch Fürstengräber, ähnlich wie beim berühmten keltischen Fürstensitz Heuneburg
Um etwa 15 v. Chr, wurde das Gebiet unter Kaiser Augustus römisch. Die Kelten wurden nicht vertrieben, sondern romanisiert. Die Siedlung wurde zur römischen Stadt Sumelocenna ausgebaut. Man geht heute davon aus, dass viele der keltischen Strukturen der Siedlung in die neue römische Stadtstruktur eingingen.
Nachdem die Römer Sumelocenna verlassen hatten wurde die ursprüngliche Siedlung aufgegeben
und romanisierten Kelten besiedelten zusammen mit den neu zuziehenden germanischen Stämmen, vor allem den Alemannen das heute unter Sülchen bekannte Gebiet.
In Sülchen befindet sich ein sehr bedeutendes frühmittelalterliches Gräberfeld aus der Merowingerzeit (6. bis 8. Jahrhundert. Über 500 Gräber wurden dort entdeckt, darunter auch reich ausgestattete Alemannen Gräber. Es gibt Hinweise auf dine Durchmischung der romanisch/keltischen und der neu zugewanderten germanisch/alemannischen Bevölkerung. Die dortige Sülchenkirche (heute Friedhofskirche einer der beiden Friedhöfe von Rottenburg) hat vorchristliche Wurzeln, eventuell stand dort ein Grabheiligtum